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Die Alten Hasen – Eine kurze Geschichte
„Spielt doch mal was“, sagt die schöne Frau. Und weil sie schönen Frauen noch nie was abschlagen konnten, spielen sie was. Der Angeber mit der verstimmten Gitarre und der Stille mit der komischen Box, nicht größer als ein Schuh-Karton. Am Ende der Nacht, als die Wirtin mit der kaputten Hüfte auch den letzten Gast mit einem Absacker aus ihrer Kneipe gespült hat und sich einen Cognac einschenkt, fragt sie: „Habt ihr noch Träume?“ Träume, denkt der Stille und schaut auf seine Hände, denen er alles verdankt: sein Haus, seine Praxis, seine Musik. „Träume?“, fragt der Angeber, der Gossen-Poet, der früher Träume steigen lassen konnte, wie Kinder ihre Drachen im Sommer am Strand, „Träume nicht, aber vielleicht einen Plan.“ Da lacht die Wirtin mit der kaputten Hüfte: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen! Geh – spielt’s lieber was für mich!“ Und weil sie schönen Frauen noch nie was abgeschlagen konnten, spielen sie was. Der Angeber mit der verstimmten Gitarre und der Stille mit der komischen Box, nicht größer als ein Schuh-Karton.
